Welche Tiere gibt es in der Türkei?

Antalya (Tuerkei)Dass es im Mittelmeer an der Südküste der Türkei keine besonderen Fische gibt und dass es sich daher nicht lohnt schnorcheln zu gehen, stimmt übrigens nach unsren eigenen Erfahrungen nicht.

Man muss nur wissen, wo es sich lohnt. Klar, mit einem Schnorchelurlaub am Roten Meer ist es nicht vergleichbar. Dennoch gibt es auch hier bunte Fische zu sehen.

Delfininsel TuerkeiIn der Mitte zwischen Side und Alanya, in der Nähe der Ortschaft Okurcalar, gibt es eine kleine Mini-Insel, die unter den Touristen als „Delfininsel“ bekannt ist und vom Strand aus nicht so weit weg ist. Dort hatten wir beim Schnorcheln verschiedene bunte Fische gesehen, unter anderen den sehr schön gefärbten Meerpfau, den Meerjunker, Fahnenbarsche, Mönchsfische, Mittelmeerstreifenbarben und sehr viele Zweistreifenbrassen und Große Geißbrassen. Schwärme aus kleineren Barschen mit rötlichen Querstreifen sind fast überall anzutreffen. Sie kommen ganz nah und wenn man still hält, berühren sie einen an den Füßen. Wir konnten beobachten, dass diese Fischchen sich oft im flacheren Wasser nahe dem Strand aufhalten. Drei weitere Fischarten wissen wir leider nicht mit Namen. Der eine war unauffällig von der Körperfarbe, alle Flossen waren aber schön gelb. Ein anderer Fisch war weißlich mit schwarzen Flossenenden. Und noch ein weiterer Fisch war vollständig gelb, den wir aber hinterher selbst mit Bildern nicht mehr zuordnen könnten.

Im Mittelmeer, aber auch im Atlantik, gibt es auch den sogenannten Flughahn. Ein Fisch, der durch seine fächerähnlich vergrößerten Brustflossen sofort ins Auge fällt. Bestimmt kann der ein oder andere aber noch weitere schöne bunte Fische beobachten, denn über den Suezkanal gelangen Fische ins Mittelmeer. Unter Tauchern ist übrigens der türkische Ort Kaş bekannt. Dort tummeln sich viele Fische aus dem Roten Meer wie zum Beispiel Flötenfisch, Drückerfische und Papageieinfische.

Delfine haben wir leider nicht gesehen, aber es gibt dort tatsächlich welche. Diese Insel, zu der auch regelmäßige Piratenschifffahrten von den lokalen Ausflugs-Anbietern angeboten werden, ist von Einsiedlerkrebsen bewohnt. Einsiedlerkrebse findet man auch noch in Side unterhalb des Apollontempels, in Kemer unterhalb des Berges Tahtali und im Allgemeinen oft an steinigen Ufern oder im seichten, stillen Uferwasser.

In einer ruhigen Bucht, weiter südwestlich von Antalya, gab es viele Tiere im Wasser zu entdecken: etwa 5cm große Schnecken / Muscheln, Krabben, Garnelen, Schwärme aus kleinen Fischen, verschiedene Anemonen und Federwürmer. Berührt man vorsichtig einen Federwurm, verschwindet er schnell in seinem Sandloch. Wenn man still im Wasser stehen bleibt, kommen die Garnelen neugierig aus ihren Verstecken.

Die bekannten Fische, die die Hornhautschuppen abknabbern, kommen unter anderen in den Küstenflüssen der Südtürkei und in der Region um Kangal (Türkei) vor. Man nennt sie Rötliche Saugbarbe Garra Rufa, Doktorfisch oder einfach Kangalfische. Die Nutzung dieser Fische in Fisch-Spas zu medizinischen oder Wellness-Zwecken ist nicht artgerecht, daher ist der Export aus der Türkei strafbar und es gibt in manchen Bundesländern in Deutschland einige Einschränkungen oder sogar den Verbot einer solchen Nutzung dieser Tiere. Wahre Tierfreunde sollten ein Angebot ablehnen.

In den Gebüschen der Hotelanlagen verstecken sich kleine dunkelbraune Eidechsen. Lediglich zum Sonnen und zum Jagen kommen sie hervor und liegen auf Steinen oder Mauern, die von der Sonne aufgeheizt sind. Diese kleinen possierlichen tagaktiven Tiere sind scheu und müssen sehr flink sein, da Katzen auf sie Jagd machen.

Etwas einfacher haben es da die europäischen Hausgeckos Hemidactylus turcicus, auch Europäische Halbfinger und Türkische Halbfingergeckos genannt, die im gesamten Mittelmeerraum weit verbreitet sind. Anders als die kleinen Eidechsen verfügen sie – zusätzlich zu den Krallen – noch über Haftlamellen an der Unterseite ihrer Zehen. Mit diesen können sie auch an glatten Oberflächen haften und dort entlang oder auch kopfüber krabbeln. So können sie sich vor Fressfeinden schützen, indem sie sich in einer für beispielsweise Katzen unerreichbaren Höhe aufhalten. Der Hausgecko ernährt sich von Insekten. Wer Glück hat und aufmerksam ist, sieht vielleicht mal einen oben an der Deckenkante eines Raumes, wo der Gecko auf kleine Falter und andere Fluginsekten lauert.

Beide Echsenarten, sowohl die Eidechsen als auch die Geckos, werfen bei einer für sie gefährdenden Berührung ihren Schwanz ab. Daher sollte man nicht versuchen sie zu fangen, da diese Fähigkeit lebensrettend für die Echsen sein kann auf der Flucht vor Jagdfeinden.

In der Türkei begegnet man vielen streunenden bzw. heimlosen Hunden und Katzen. Zumindest für letztere richten manche Hotels und Städte Futterstellen ein. In Antalya sahen wir ein Katzenhaus.

Als Nutztiere werden Hühner, Enten, Schafe, Ziegen und Rinder gehalten. Da nach muslimischen Glaube das Schwein als unreines Tier gilt, wird es nicht verzehrt und daher nicht gehalten. Als Trag- und Lasttiere halten manche Bauern Esel. Dromedare werden eher für sportliche Beschäftigungen und manchmal auch als Reittier für Touristen genutzt, da hier der Besitzer ein wenig Geld einnehmen kann.

Taurusgebirge TuerkeiIm Taurusgebirge haben wir kaum ein wildes Tier gesehen… Nur eine Eidechse, die über die Schotterstraße huschte. Laut Informationsbroschüren gibt es im Gebirge Wildschweine, Rehwild, Stachelschweine, Igel, Springmäuse, Skorpione, jede Menge Schlangen, Wölfe und Goldschakale. In manchen Reisemappen findet man auch veraltete Informationen geschrieben, dass es in den Gebirgen der Türkei noch Bären und Großkatzen gäbe. Beides stimmt wohl nach Angabe eines Reiseleiters nicht, denn alle Bären wurden seinem Wissen nach vor vielen Jahren ausgerottet. Alle Leoparden und kaspischen Tiger wurden getötet; die letzten Leoparden in den 1970er Jahren, die letzten Tiger in den 1990ern. Seit dem wurden nie wieder welche gesehen. Auch gab es den asiatischen Löwe. Er wurde ebenfalls ausgerottet vor mehr als 140 Jahren.

Einige bei uns in Deutschland bekannte Greifvogel- und Singvogelarten gibt es auch in der Türkei wie den Milan und den Adler, aber auch die Nebelkrähe, Möwen, Rotkehlchen und Sperlinge. Letztere sind oft am Strand vor zu finden. Sie flattern zwischen den Strandliegen umher und springen über den Sand auf der Suche nach kleinen Insekten und Nahrungsresten von den Touristen.

Tauben, Türkentauben gelten übrigens bei den Moslems in vielen Gebieten als heilige Vögel und werden an den Moscheen gern gesehen und gefüttert. An Insekten konnten wir folgende beobachten, die uns schon aus Deutschland bekannt sind: Taubenschwänzchen, Zitronenfalter, Weißkohling, Bienen, Grashüpfer und 7-Punkt-Marienkäfer.

In der Türkei zu Hause sind auch Unterarten der Maurischen Landschildkröte. Eine der Unterarten kann ausgewachsen bis etwas über 30cm messen. Wir haben keine Schildkröte angetroffen. Leider soll sie wohl oft ein Opfer des Straßenverkehrs sein.

In dem Urlaubsort Side an der türkischen Riviera gibt es eine sogenannte Schildkrötenbucht. Die Unechte Karettschildkröte, die ausgewachsen über einen Meter lang werden kann, ist eigentlich in allen tropischen Meeren der Welt zu Hause, doch hier ist die Wahrscheinlichkeit eine zu sehen recht hoch. Aber die Schildkröten sind scheu, daher braucht es ein wenig Geduld. Einheimische bieten für wenig Geld an, auf einem kleinen Boot die Tiere beobachten zu können. Die Unechte Karettschildkröte nistet im Mittelmeer an Stränden der Südtürkei, auf Zypern und teilweise auch auf Griechenland. Zum Schutz der Brutstellen stehen auf den jeweiligen Stränden Hinweisschilder mit Verhaltensregeln, sowie auch Bewachungspersonal. Sollten Sie das Glück haben, kleine frisch geschlüpfte Schildkröten zu sehen, bitte fassen Sie sie nicht an und stören Sie sie nicht auf ihren Weg ins Meer. Die Schildkröten brauchen die Orientierung, um später selbst an diese Strände zurück zu finden, um ihr eigenes Gelege im Sand einzugraben. Sie sind vom Aussterben bedroht und sind international geschützt.

Sollten Sie als Urlauber in der Südtürkei noch weitere Tiere entdeckt haben, wären wir Ihnen sehr verbunden, diese als Kommentar zu erwähnen. Vielen Dank!

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