Was macht man an einem verregneten Sonntag? Zum Beispiel eine Reptilienbörse besuchen und dabei etwas unter die Leute kommen. Heute, am 18. Mai 2014 fand von 10 bis 16:00 Uhr die „Reptiquana“ – Terraristik- und Aquaristikbörse in der Skatstadt Altenburg im Goldenen Pflug statt. Der Anfahrtsweg war nicht schwer zu finden. Die Eintrittspreise pro erwachsene Person wie gewöhnlich 6 Euro. Für das leibliche Wohl wurde mit Bratwürsten und Getränken gesorgt. Die Reptiquana ist eine Börse, bei der sowohl Tiere und Zubehör aus dem Gebiet der Terraristik als auch der Aquaristik angeboten werden. Oft ist es nämlich so, dass Menschen, die sich mit der Terraristik beschäftigen, sich auch für die Aquaristik interessieren. Warum das so ist wissen wir nicht, obwohl wir uns selbst auch für beides sehr begeistern und neben den Leopardgeckos auch zwei Aquarien zu Hause besitzen.
Wir haben ein paar Gesichter wieder erkannt, also Verkäufer und Züchter, die wir schon auf anderen Börsen in anderen Städten kennen gelernt haben. Trotz des ungemütlichen Wetters waren alle sehr gut drauf – alle freundlich, offen und gesprächig. Die Standbetreiber sind zuvorkommend auf alle Fragen eingegangen, auch wenn man nicht die Absicht hatte etwas zu kaufen. Klar ist es so, dass die Leute verkaufen wollen, aber man spürt deutlich, dass es in erster Linie ein Hobby für sie ist und sie sich sehr um das Wohl ihrer Tiere kümmern, ihr Wissen und ihre Erfahrungen gerne weiter geben, aber auch darauf Wert legen, dass ihre Tiere in gute Hände kommen.
Die Halle ist nicht allzu groß, die Anzahl der Stände überschaulich gewesen, trotzdem hat es an nichts gefehlt. Zubehör für das Terrarium gab es reichlich – Wasser- und Futterschalen, Thermo- und Hygrometer, Wetboxen, Kokosnussschalen, Höhlen, Äste und Korkrinden und andere Naturmaterialien, Sepiaschalen als Kalziumlieferant und Futteraufwertung, Rückwände, Heizmatten, Lampen und Birnen und Neonröhren aber auch viele schöne Pflanzen. Es ist übrigens ratsam, Pflanzen für das Feuchtwaldterrarium (zum Beispiel eines, welches von Pfeilgiftfröschen bewohnt wird) auf einer Reptilienbörse zu kaufen. Im Baumarkt gibt es zwar dieselben Pflanzen, aber die sind mit Pestiziden behandelt. Nehmen die Terrarienbewohner diese Schadstoffe auf, verenden sie.
Es gab natürlich auch Glasterrarien in allerlei Größen zu wirklich günstigen Preisen. Auch die Preise für die Futterinsekten waren sehr günstig, mehr als die Hälfte günstiger als im Zoogeschäft. Wie üblich gab es an Futterinsekten Heuschrecken, Schaben, Grillen, Drosophila, Zophobas, Mehlwürmer und Ähnliches.
Kreative Leute boten auch schöne handgemachte Arbeiten an.
Aquaristiker und Fischliebhaber hatten die Gelegenheit für ihr Aquarium diverse Wasserpflanzen günstig zu erwerben, aber auch wunderschöne Fische (Skalare, Guppys, Hexenwelse, ein paar verschiedene L-Welse, Barsche und andere schöne und toll gefärbte Arten). Neben bekannten Arten, haben wir auch schön gemusterte Fische entdeckt, die wir sonst in keinem Zoogeschäfts jemals gesehen haben. Ein Besuch dieser Börse lohnt sich gerade schon deswegen. Die Fische machten alle einen sehr gesunden und aktiven Eindruck. Wir waren sehr begeistert! Es gab zum Beispiel Guppys mit auffällig grellen Orangetönen – wunderschöne Tiere! Weiterhin gab es auch Garnelen (verschiedene Arten) und allerlei Schnecken fürs Aquarium sowie kleine Wasserschildkröten, Krabben und Zwergkrallenfrösche. Einsiedlerkrebse durften natürlich auch nicht fehlen. Das Besondere hierbei aber waren die Schnecken- bzw. Muschelhäuser der Einsiedlerkrebse, denn die waren bunt angemalt. Sicherlich Geschmackssache, aber möglicherweise für Kinder interessant, denn auch die Haltung dieser Tiere ist sehr einfach. Wer allerdings schon Einsiedlerkrebse besitzt und Interesse hat an so einem bunten Schneckenhaus, konnte auch leere bemalte Schneckenhäuser erwerben, in die dann die Tiere „umziehen“ können.
An Insekten gab es reichlich Interessantes zu sehen: Blattschrecken, Gottesanbeterrinnen, Wandelndes Blatt, Stabheuschrecken, Kampfgrillen und die Schwerste unter diesen Arten: die Malaiische Riesengespensterschrecke, die eine maximale Körperlänge von bis zu 17cm und ein maximales Körpergewicht von ungefähr 70g erreicht.
Allerlei Vogelspinnen von groß bis klein gab es außerdem. Besonders interessant fanden wir die Geißelspinnen. Sehr skurrile Geschöpfe. Aber auch die verschiedenen bunten Froscharten (unter anderen Pfeilgiftfrösche und andere exotische Froscharten) haben uns sehr gut gefallen.
Schlangen gab es nicht sehr viele, aber trotzdem einige Schöne. Meistens handelte es sich um Kornnattern oder kleine Boas.
Und zu guter Letzt gab es an Echsen auch einige: Tigersalamander, Bartagamen, Wasseragamen, Madagaskar-Taggeckos, Kronengeckos, Jungferngeckos und viele andere verschiedene kleine Geckos, Chamäleons, Rotkehlanolis, Lygodactylus williamsi und auch Leopardgeckos. Das Angebot an Leopardgeckos war nicht üppig. Es gab an Leopardgeckos sowohl erwachsene als auch sehr junge Tiere zu erwerben. Unter den erwachsenen Tieren waren hauptsächlich wildfarbene, aber unter den kleinen gab es diese Farbmorphen: RAPTOR, Mack Snow, Super Snow, Tremper Albino und Verpaarungen aus diesen. Besonders angetan waren wir von einer Echse, die uns zuvor noch nicht aufgefallen war: den Malachit Stachelleguan. Die Männchen der Malachit-Stachelleguane bekommen während der Paarungszeit eine blaue Kehle.
Der nächste Termin für die Reptiquana – Terraristik- und Aquaristikbörse in Altenburg steht auch schon fest: 02.November 2014.
Termine für weitere Reptilienbörsen finden Sie hier: https://www.nannys-tierwelt.de/termine-fuer-reptilienboersen-in-deutschland-und-umgebung/